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Tragen

Der Mensch ist weder Nestflüchter noch Nesthocker. Er ist aber vor allem kein Liegeling, gehört also nicht mit geradem Rücken in einen Kinderwagen, eine Wiege, Bettchen o.ä. Wir sind Traglinge! Es ist ein Grundbedürfnis eines jeden Babys getragen zu werden und dadurch im ständigen Kontakt mit seinen Bezugspersonen zu sein. Tragen bietet für alle Parteien Vorteile, außer für die Hersteller von Kinderwagen  wobei die Hauptsache ist, dass das Baby richtig getragen wird. Falsches Tragen kann schwerwiegende körperliche und psychische Folgen haben!


 

Der Mensch! Ein Tragling?


Das Menschenbabys Traglinge sind, ist eigentlich vollkommen logisch schon allein, wenn wir betrachten, wie in anderen Kulturkreisen Kinder transportiert werden. Und auch ein Blick auf unsere näheren Verwandten im Tierreich zeigt ausschließlich Traglinge. Aber auch die Anatomie eines Babys spricht dafür:
 

  • Hebt man ein Baby hoch, so zieht es die Beinchen von ganz allein in die sogenannte Anhock-Spreiz-Haltung, diese entspricht also den antomischen Gegebenheiten. Dabei sind die Beine um ca. 100 Grad angezogen und nehmen eine Spreizstellung von etwa 40 Grad ein. 
  • Vom anfang ihrer Entwicklung an haben Babys einen runden Rücken (Kyphose) mit dem sie ideal am Körper getragen werden können. Erst wenn ein Kind anfängt selbstständig (!) zu laufen, streckt sich der Rücken und die Doppel-S-Form der Wirbelsäule bildet sich aus. Zu frühes Drängen in die aufrechte Haltung ist schädlich, denn diese Entwicklung kommt nicht durch Formung von außen, sondern durch das Training der Rückenmuskulatur ausgehend vom Kind.
  • Auch Menschenbabys besitzen nach der Gebort den Klammerreflex. Diesen Reflex besitzen auch andere Traglinge, damit sie beim eventuellen Runterfallen nachgreifen und sich somit festklammern können.

Die anatomischen Gegebenheiten geben bereits die ideale Tragehaltung vor: Anhock-Spreiz-Haltung, natürlich gerundeter Rücken und zum Tragenden hin!


Richtig Tragen
 

  • Das Baby sollte immer mit Blick zum Tragenden gebunden sein also mit seinem Bauch am Tragenden! Babys brauchen die Möglichkeit zu schlafen, um neue Eindrücke zu verarbeiten. Mit Blick weg vom Tragenden schauen sie immer auf ihre Umwelt. Allerdings können sie sich Reizen noch nicht entziehen und somit nicht einfach schlafen, außer sie sind übermüdet. So kommt es letztendlich zur Überreizung, welche die Kinder dann mit Schreianfällen verarbeiten. Wenn das Baby mit seinem Rücken zum Tragenden zeigt, kann es außerdem keinen runden Rücken machen und die Anhock-Spreiz-Haltung wird nicht eingenommen - einzige Ausnahme davon ist der sogenannte Lotussitz, aber auch den sollte man aufgrund der Überreizung nicht anwenden. Älteren Babys kann man mehr Ausblick gewähren, indem man sie auf der Hüfte oder aber auf dem Rücken trägt, so dass das Baby über die Schulter des Trägers schauen kann.
  • Babys haben von Natur aus einen runden Rücken und erst später bildet sich die typische Doppel-S-Form der Wirbelsäule aufgrund derer wir aufrecht gehen. Diese natürlich Form sollte also beibehalten werden. Wichtig ist, dass der runde Rücken gestützt ist. Die Rundung darf nicht dadurch entstehen, dass das Kind zusammensackt.
  • Das Baby sollte immer eng und fest eingebunden sein, so dass der Stoff eng am Körper anliegt und das Baby optimal stützt. Der Tragling darf nicht in sich zusammensacken und bei Bewegungen des Trägers auch nicht hin und her fallen, sondern die Trageposition muss bestehen bleiben. 
  • Der "Steg", auf dem das Kind sitzt, muss von Kniekehle zu Kniekehle gehen, nur somit ist das Gewicht optimal verteilt. Ein zu breiter Steg führt zu Überspreizung. Durch einen zu schmalen Steg wird der Schambereich mit dem gesamten Gewicht belastet. Das kann bei Mädchen zu Verschiebungen des Schambeins führen, also Deformationen. Bei Jungen kann es zur Hodenquetschungen und im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führen.
  • Die M-Position bzw. Anhock-Spreiz-Haltung muss eingenommen werden, um die richtige Ausbildung der Hüfte zu gewährleisten. Die Oberschenkel des Babys sind im 60-90°-Winkel gespreizt. Die Knie sind angezogen und auf Bauchnabelhöhe des Babys, die Unterschenkel und Füße des Babys freibeweglich.
  • Bei Neugeborenen und Babys, die den Kopf noch nicht selbst halten können, muss das Köpfchen gestützt werden. Auch größere Kinder, die bereits ihren Kopf halten können, schlafen gern im Tuch ein und auch in diesem Fall muss dann das Köpfchen gestützt werden.
  • Kopfkusshöhe! Das Baby sollte weder zu weit unten, noch zu weit oben sitzen, da sonst der Schwerpunkt für den Tragenden falsch positioniert ist und das Tragen sehr schnell den Körper des Tragenden belastet und schmerzt. Wenn man seinen Kopf beugt, sollte man den Kopf des Babys küssen können.
  • Durch das Fortbewegen des Tragenden entstehen kleine Stöße, die nicht auf den Rücken des Babys wirken dürfen, sondern vom Tuch etc. abgefangen werden sollten. Trotz der festen Verbindung zum Tragenden, muss das Baby also frei schwingen können. Es hockt (!) im Tuch, darf aber nicht auf schmalen Strängen oder einem Knoten sitzen. Schmale Stränge laufen unter den Kniekehlen am Bauch des Trägers entlang.  


Vorteile für das Baby

  • Tragen ist absolut natürlich und entspricht den menschlichen Urinstinkten und -ängsten. Allein dazuliegen oder aufzuwachen, weckt die Urängste des Babys, denn bei unseren Vorfahren hätte das bedeutet, dass Mama tot ist oder das Baby verloren hat. Das Kind wird anfangen zu schreien, um somit die Mutter zu sich zurückzuführen. Zeigt das keinen Erfolg, so wird es wieder schweigen, damit mögliche Feinde es nicht finden und fressen
  • Durch den ständigen Körperkontakt wird das Urvertrauen gestärkt und somit auch die Mutter-Kind-Bindung bzw Bezugsperson-Kind-Bindung.
  • Der Tragling ist beruhigt, fühlt sich sicher und geborgen. Getragene Babys weinen bewiesener Maßen weniger als Kinderwagen-Babys.
  • Die natürliche und gesunde Anhock-Spreiz-Haltung des Babys ist gegeben und somit wird die gesunde Hüftentwicklung unterstützt und Hüftdysplasien vorgebeugt.
  • Durch das aneinander-bewegen mit dem Tragenden, dessen Wärme und dessen eigener Verdauungstätigkeit wird auch die Verdauung des Babys angeregt und Blähungen oder gar Koliken vermieden.
  • Das Baby erlebt die natürlichen Bewegungen des Trägers mit, wodurch der Gleichgewichtssinn des Babys geschult wird, was bereits auf das eigene Laufen vorbereitet. 
  • Das Baby braucht keinerlei Spielzeug oder Sonder-Bespaßung, sondern wird einfach durch das Dabei-Sein emotional angeregt, was Auswirkungen auf die spätere Intelligenz hat. Nach der Geburt werden im Gehirn Synapsen miteinander verbunden. Dies passiert im größeren Umfang, wenn die Sinne des Baby angeregt werden, es emotional eingebunden ist.



Vorteile für die Eltern

  • Wenn das Baby wach ist, kann man seine anfallenden Arbeiten erledigen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, denn man beschäftigt sich ja trotzdem mit seinem Baby
  • Dadurch kann man Schlafzeiten des Babys anschließend nutze, um selbst zu entspannen.
  • Man muss das Baby nicht "bespaßen", da das Tragen ohnehin die Sinne des Babys anregt
  • Man hat die Hände frei.
  • Ein Tragetuch bzw eine Komforttrage ist schnell verstaut und kann überall hin mitgenommen werden.
  • Mit Tragetuch kann man die ganz normalen Wege wie schmale Türen oder Treppen nutzen. 
  • Selbst besonders hochwertige Tragetücher aus besonderen Stoffen und Einwebungen sind billiger als ein einigermaßen guter Kinderwagen.
  • Für Stillmamas: Tragen regt den Milchfluss an.


Checkliste "richtiges Tragen"

Den wenigsten gelingt das Einbinden in ein Tuch oder auch die exakte Anwendung einer Tragehilfe direkt von anfang an. Gerade beim Tuch hilft üben, üben und nochmals üben - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber man kann sich zumindest schonmal selbst kontrollieren, um eventuelle Fehler beim nächsten Mal besser zu machen.
  • Ist mein Baby gut gestützt? Bleibt es also auch in seiner Position direkt an mir, wenn ich mich nach vorn über beuge, zurück lehne, bücke usw? Und habe ich nicht das Gefühl, mein Baby bei solchen Bewegungen permanent stützen zu müssen?
  • Hat mein Baby einen gut gestützten runden Rücken?
  • Sitzt mein Kind gerade? 
  • Geht der Steg von Kniekehle zu Kniekehle?
  • Befindet sich das Baby in der Anhock-Spreiz-Haltung, sprich: Spreizung von ca. 60-90° zwischen den Oberschenkeln und Knie auf Bauchnabelhöhe? Und hängen die Unterschenkel und Füßchen frei?
  • Bei Babys, die ihren Kopf noch nicht halten können: Ist der Kopf meines Babys gut gestützt? 
  • Kann ich den Kopf mit dem Tragetuch / der Tragehilfe stützen, falls mein Baby einschläft?
  • Sitzen die Tuchstränge für mich als Träger angenehm und behindern mich nicht? 
  • Kann ich mich gerade hinstellen und bekomme auch bei längerer Tragedauer keine körperlichen Schmerzen?


... und der Kinderwagen


Ich bin ganz ehrlich: ich halte nich viel von Kinderwagen. Kinderwagen sind im Vergleich sehr teuer in der Anschaffung, sind schwer, unhandlich, brauchen beim Transport sehr viel Platz und mit ihnen kommt man nicht überall lang (Treppen, unwegsames Gelände usw). Das Baby liegt mit geradem Rücken in einer leblosen Hülle, also keine korrekte Position, es wird emotional nicht altersgemäß eingebunden und die Beziehung Tragling-Tragender wird nicht unterstützt. Es liegt viel zu weit weg vom Schiebenden, als dass es diesen in seinen ersten Lebenswochen erkennen könnte (Sichtweite liegt in dieser Zeit bei ca. 30cm).

Einen Vorteil sehe ich jedoch ein: einen Kinderwagen kann man wunderbar vollstapeln mit seinen Einkäufen



Was ziehen Baby und Träger an?


Man muss beachten, dass das Baby beim Tragen selbst ruhig sitzt, sich also nicht aufwärmt und schneller auskühlt. Daher sollte man Babys nicht über der eigenen Jacke tragen, da sie so nicht von der Körperwärme des Trägers profitieren. Am besten ist spezielle Tragekleidung, die Träger und Tragling gemeinsam überziehen. Großer Vorteil ist hier, dass sie ihr Kind nicht erst warm einpacken müssen und an ihrem eigenen Wohlbefinden auch gut einschätzen können, ob das Baby ideal temperiert ist.
Für Tragekleidung kann man viel Geld ausgeben, aber es geht aus sehr günstig mit einem 
Kumja.


 

Was sollte man noch beachten?

  • Exakt und fest binden - lieber nur eine Trageweise können, aber die dafür perfekt.
  • Beim Einbinden in das Tuch sollte stets eine Hand das Kind absichern!
  • Damit das Baby die perfekte Position einnimmt, kann man am Ende nochmal "nachjustieren" und es richtig anhocken. Beim nochmaligen anziehen der Beine aber darauf achten, den gesamten Unterschenkel zu umgreifen. Nicht einfach von unter dem Fuß drücken, da die Knochen noch weich sind und es so zu Deformationen kommen kann.
  • Am idealsten ist es, wenn man mittig trägt, damit es zur gleichmäßigen Verteilung des Gewichts und eben nicht zu einseitiger Belastung kommt.
  • Für stillende Tragemamas: Tuchstränge, die über der Brust verlaufen, sollten einigermaßen breit gefächert sein, damit sie nicht die Milchgänge blockieren und so zu Milchstau führen.
 


Kangatraining - Sport mit Baby

 
Beim Kangatraining macht man Sport während man sein Kind im Tuch etc trägt. Der Sport ist angepasst auf Frauen nach einer Geburt und nimmt natürlich auch Rücksicht auf die Traglinge.

http://www.youtube.com/watch?v=SHoEoT-TlyU&feature=player_embedded
http://www.baby-und-familie.de/Sport/Kangatraining-Workout-mit-Baby-201083.html 


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Familienangehörige.
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Womit man im 
Notfall (!!!) tragen kann.
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Licia Ronzulli bringt ihr wenige Wochen altes Baby mit zur Arbeit - im Tragetuch.
Das internationale 
Institut für Hüftdysplasie weist auf wichtige Punkte beim Tragen hin.
Babywearinginternational.org über die 
Vorzüge des Tragens

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